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5 gute Gründe für ein gesundes Körpergewicht.

 

Ein Artikel im Spiegel hat mich erstaunt. Darin wird berichtet, dass laut WHO-Daten 56,8% der Erwachsenen in Deutschland übergewichtig sind. In manchen Teilen der Welt sogar 89% - Tendenz steigend. Seit den 70ern haben sich diese Zahlen so gut wie verdoppelt. Das sind Daten, die im Laufe von 10 Jahren, 2006-2016, erfasst wurden. Wie sieht das wohl jetzt aus, wo bei vielen Menschen durch die Lockdowns, durch vermehrte eigene Kinderbetreuung und Homeschooling, durch den Wegfall des Arbeitsweges mit dem Fahrrad, durch die Schließung der Fitnessstudios und Yogaschulen und sicher auch durch Motivationslosigkeit und vermehrten Alkoholkonsum in dieser Pandemie-Zeit einigen eine sogenannte Corona-Wampe (Unwort des Jahres?) gewachsen ist?

 

Es macht immer Sinn, auf den Fettanteil im Körper zu achten, da Übergewicht Ursprung sämtlicher Volkskrankheiten ist. Doch momentan, wo uns daran gelegen sein sollte, ein unschlagbares Immunsystem zu haben, um so mehr.

 

 

 

WANN IST MAN DENN EIGENTLICH ÜBERGEWICHTIG?

 

Es gibt unterschiedliche Methoden, das festzustellen.

 

Manchmal genügt der (gesunde) Blick in den Spiegel, die zu eng gewordene Hose, das Unwohlsein im eigenen Körper, auch Antriebslosigkeit und man weiß Bescheid.

 

Dann gibt es den Body-Mass-Index (BMI). Dabei werden Alter, Körpergröße und Gewicht miteinander verrechnet. Das lässt sich leicht mit BMI-Rechnern im Internet machen. Ab einem BMI von 25 spricht man von Übergewicht, alles zwischen 18,5 und 24,9 gilt als normal.

Aber: Der errechnete BMI kann nur einen groben Anhaltspunkt über den eigenen Zustand geben. Zum einen haben Frauen ganz natürlich einen höheren Fettanteil als Männer. Und zum anderen: Wer viele Muskeln hat, ist automatisch schwerer – dann aber auf eine gute Weise.

Die berühmten ‚schweren Knochen‘ sind allerdings eher ein Mythos. Wer dichtere Knochen hat, ist dadurch maximal 3 kg schwerer als jemand mit geringerer Knochendichte.

 

Die sicherste, aber auch aufwändigste und teuerste Methode ist, sich auf eine Körperfettwaage zu stellen. Die spricht die Wahrheit und gibt eine konkrete Orientierung.

 

Grundsätzlich kann man sagen: Alle Fettpolster um Bauch und Hüfte herum sind am besten in Muskeln umzuwandeln. Das Bauchfett (viszerales Fett) ist gefährlich für uns, denn es zeigt an, dass die Organe verfettet sind und dass das nicht förderlich für unsere Gesundheit ist, leuchtet sicher ein, auch ohne genauere anatomische Kenntnisse zu haben.

 

 

 

Wer stark, gesund und jung bleiben will,

 

sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft und heile sein Weh

 

eher durch Fasten als durch Medikamente.“

 

~ Hippokrates

 

 

 

 

Hier kommen

 

5 GUTE GRÜNDE, UM AUF EIN GESUNDES KÖRPERGEWICHT ZU ACHTEN

 

1. Fettzellen produzieren Entzündungsstoffe.

 

Damit öffnen sie Tür und Tor für sämtliche Krankheiten. Ob es um ständige Erkältungen geht, Allergien, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs, Depression, Rheuma, MS oder Alzheimer. All dies sind Krankheiten, die auf zu hohen Fettgehalt und stille Entzündungen im Körper zurückzuführen sind. Still heißt: man bekommt sie nicht mit.

Man kann sie aber messen. Das C-reaktive Protein zeigt an, ob Entzündungen im Körper sind und wie schwerwiegend. Dafür lässt man den CRP-Wert durch ein Blutbild bestimmen. 

 

Dass Fett sich in der Leber ansammelt, dürfte bekannt sein. Aber auch, dass Zucker (Kohlenhydrate - egal ob aus einer Tafel Schokolade oder aus dem Vollkornbrot) die Leber verfettet?

In der Leber werden antientzündliche Stoffe gebildet, aber nur, wenn die Leber funktioniert. Hinzu kommt: Die Leber eines übergewichtigen Menschen altert schneller. Damit verliert sie die Fähigkeit, sich im Nu (innerhalb von wenigen Wochen) zu regenerieren.

 

 

 

2. Nachlassende Gehirnleistung.

 

Hier zitiere ich direkt aus der Ärztezeitung:

 

Adipöse Menschen bekommen im frühen Alter eher Probleme mit ihrer Hirnleistung als schlanke Zeitgenossen - selbst dann, wenn sie keinen Bluthochdruck oder Diabetes haben. … Adipöse zeigen unabhängig von sonstigen metabolischen Faktoren eine schlechtere Hirnleistung, kommen noch weitere dieser Faktoren dazu, beschleunigt sich der kognitive Abbau zusätzlich.“

 

Woher das kommt?

 

Je höher das Übergewicht, desto schlechter die Hirn-Durchblutung.“ Das haben Forscher der kalifornischen Amen-Klinik nach 17.000 Hirnscans ausgewertet. Siehe Dr. Strunz „Gehirn ohne Sauerstoff“.

Wem es also schwerfällt, auch in jungen und jüngsten Jahren – immer mehr Kinder sind übergewichtig –, sich zu konzentrieren, zu lernen, zu behalten, könnte hierin eine Lösung für sein und ihr Problem gefunden haben.

 

 

 

3. Übergewicht belastet die Gelenke.

 

Nicht nur die durch Fettzellen entstandenen Entzündungsstoffe sind Gift für unsere Gelenke, auch das Gewicht führt zu Abnutzungen des Gelenknorpels und zu Fehlbelastungen, was wiederum zu so starken Schmerzen führt, dass die künstliche Hüfte winkt. Und das nicht erst im hohen Alter. Deutschland ist Spitzenreiter in Sachen Hüft-OPs mit 309 OPs/100.000 Einwohner im Jahr – Tendenz steigend . Das mag sicherlich auch an unserem guten Krankenversicherungssystem liegen. Das jedoch führt nicht nur dazu, dass sich Menschen diese OPs leisten können, sondern auch dazu, dass sie häufig unnötig von Ärzten verordnend werden. Sicherlich gibt es viele Patienten, die schnell und ohne großen Aufwand schmerzfrei sein möchten, aber auch die an Ärzte ausgezahlten Operations-Prämien erhöhen die Anzahl der OPs.

 

Und das, wo man doch einfach zunächst damit anfangen könnte, das Gewicht und damit den Druck auf die Gelenke zu reduzieren und dann noch ein paar schmerztherapeutische Übungen von Liebscher & Bracht zu machen.

 

 

 

4. Sodbrennen, Reflux, Schnarchen und Atembeschwerden.

 

Zu viele Pfunde im Bauchraum drücken auf den Magen und das Zwerchfell. So kommt es zu den manchmal nur lästigen, in schwereren Fällen aber auch gesundheitsgefährdenden Symptomen von Sodbrennen, Reflux und Schnarchen. Das wiederholte Aufsteigen der Magensäure kommt dadurch zustande, dass die Magenklappe nicht richtig schließt und so besonders im Liegen Magensäure in die Speiseröhre fließt. Magensäure ist stark ätzend und verletzt auf Dauer die Schleimhäute, was wiederum Krankheiten nach sich ziehen kann. Das Bauchfett drückt die Organe hoch, sodass alles nicht so recht an seinem Platz ist und die Magenklappe aufgedrückt wird. Stress kann das übrigens auch.

 

Atmen wird durch Übergewicht nicht einfacher: Das Zwerchfell, unser Atemmuskel, hat weniger Platz sich auszudehnen und das Lungenvolumen wird beeinträchtigt. So kommt es zu Kurzatmigkeit und Sauerstoffmangel, in schweren Fällen zu Asthma. Jede°r Yogi°ni weiß Bescheid: Sauerstoff ist Prana, unsere Lebensenergie! Ohne die fehlt es uns an Vitalität und Selbstheilungskraft.

 

Fett sammelt sich auch im Mund- und Rachenraum an, sodass dieser obere Atembereich eingeengt wird – dadurch kommt es zu den lästigen Sägegeräuschen. Die sind nicht nur laut, sondern auf Dauer auch gefährlich, da es hier zu Sauerstoffmangel, sogar zu einem kurzen Stehenbleiben des Atems kommen kann. Das nennt man dann obstruktive Schlafapnoe und wird meist damit behandelt, dass man mit Atemgerät schläft.

 

Warum stattdessen nicht einfach abnehmen?

 

 

 

5. Übergewicht wirkt sich negativ auf Covid19-Krankheitsverlauf aus.

 

Unser Immunsystem bekommt alles hin, wenn es stark ist. Dann kann man sich selbst von einer Corona-Infektion wieder schnell erholen, ohne dass es zu Komplikationen im Krankheitsverlauf kommt. In neueren Studien zum Thema Corona-Krankheitsverläufe und deren Ursachen wurde festgestellt:

 

Schwere Covid-19-Krankheitsverläufe, die einen Spitalsaufenthalt erzwingen, hängen laut einer neuen US-Studie mit vier Vorerkrankungen zusammen: Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes und Herzinsuffizienz. Ohne diese Risikofaktoren könnten fast zwei Drittel der Spitalsaufenthalte vermieden werden.“ Mehr dazu hier.

 

Und: Ein Team um den Kardiologen Dariush Mozaffarian von der Tufts University hat für die soeben erschienene Studie über 900.000 Krankenaufenthalte in den USA untersucht, die bis Mitte November des Vorjahrs auf Covid-19 zurückzuführen waren. 30 Prozent von ihnen hingen mit Dickleibigkeit zusammen, 26 mit Bluthochdruck, 21 mit Diabetes und zwölf mit Herzinsuffizienz.“ Mehr dazu hier.

 

Last but not least: Viszerales Fett ist ein größerer Risikofaktor für einen schweren COVID-19 Verlauf
als Alter, Geschlecht oder Vorerkrankungen!

 

 

 

Sicherlich gibt es noch mehr gute Gründe, dem eigenen Körper ein gesundes Gewicht zu gönnen. Dies sind jedoch meine Top 5.

 

Grundsätzlich fordere ich nie zu Veränderungen auf, ohne auch Lösungsvorschläge anzubieten.

 

Nächste Woche, selber Ort, selbe Zeit.